Viel Bike fürs Ego, Selbstüberschätzung und irgendwelche Eventualitäten, die wahrscheinlich eh nicht eintreffen und eher wenig Fahrspass und praktische Nachteile in der Realität.
Gekauft wird im Netz, gesättigt von YT-Clips und prallem Vergleichstestwissen, im Unterbewusstsein die Versprechungen der Werbebildchen.
Ein zielführendes, realistisches und sachliches Händlergespräch oder nur der Ansatz von Selbstreflektion und -einschätzung von Fahrkönnen und geplantem Einsatz des Bikes: geschenkt
Du vergisst eins: Viele kennen noch gar nicht ihr Fahrkönnen, ist das erste Bike oder Einstieg in die MTB-Welt, da will man halt ein Bike kaufen für alle Eventualitäten wenn es der Geldbeutel zulässt. Und wenn man dann nur Waldautobahnen fährt? Und?
Ich nehme mich das selbst nicht aus. Mein erstes MTB (Noch ohne E) war das erste Fahrrad was ich mir überhaupt gekauft habe.
Ich bin in meinem ganzen Leben vorher nur 2 Jahre Rad gefahren, das war zwischen 13 und 15 auf dem Schulweg.
Danach Mofa, Motorrad, Auto und nie mehr wieder Fahrrad. Warum auch, ich wohne im Mittelgebirge warum soll ich mich da unnötig abstrampeln, Motorrad fahren macht mehr Spaß und man ist schneller.
Nach über 30 fahrradlosen Jahren kam ich dann auf die Idee mal etwas für die Gesundheit und die Entspannung zu tun. Ich wohnte direkt am Waldrand, und es war klar dass es ein MTB wird. So habe ich mir ein leichtes Fully mit XTR Ausstattung und 140 mm Federweg gekauft, ohne jemals auf so einem Rad gesessen zu haben, in irgendeinem Forum gewesen zu sein oder mich sonstwie mit MTB beschäftigt zu haben.
So bin ich bei schönem Wetter hier im Mittelgebirge auf Waldwegen spazieren gefahren. Ohne Helm, Rucksack oder spezieller Radkleidung. Ohne Tacho, Navigation, Tracking oder Gedanken über Höhenmeter.
Dass man mit so einem MTB auch die kleinen Trampelpfade fahren kann, heute Trails genannt, auf die Idee wäre ich nie gekommen, wusste ja auch gar nicht wo die so hinführen.
So bin ich viele Jahre tatsächlich ohne das Wissen, ein für mich eigentlich überdimensioniertes Fahrrad zu haben, rumgefahren und war trotzdem glücklich.
So sollte man doch jeden das Fahrrad fahren lassen was ihm gefällt, ob er es braucht oder nicht.