Mich bringt die Stimmung im E-Bike und E-MTB Bereich momentan irgendwie ganz schön ins Grübeln. Ich finde die letzten Wochen waren ziemlich sinnbildlich.
Da kommt ein neues Levo auf den Markt, gemeinsam mit einer ganzen Menge Tests. Überall wird das Bike unisono gelobt - klar, teilweise darf man hier durchaus zweifeln, aber das generell extrem positive Echo ist schon bemerkenswert. In der Community kommt das Bike aber richtig schlecht an: Zu hässlich, zu schwer, zu teuer. Dass es so viele Praxistests gibt, die so viel Positives berichten, scheint hier keine Rolle zu spielen.
Andererseits wird dann das Unno vorgestellt. Testberichte gibt es quasi keine. Nur Marketingmaterial, schöne Fotos und technische Daten. Die Leute sind aus dem Häuschen. Überall wird ein Abgesang auf Specialized angestimmt und die entsprechenden Vorbestellungen abgesetzt.
Mir geht es hier nicht um Specialized vs. Unno. Mir gefällt das Mith optisch auch viel besser und der Avinox scheint ja auch auf Dauer ein spannendes Antriebssystem zu sein, alles richtig. Mir macht eher Sorgen, was die Hersteller aus diesem Verhalten für Schlüsse ziehen. Denn ganz ehrlich - wenn Gewicht, Optik und technische Daten scheinbar das wichtigste sind... dann dürfen wir uns künftig auch nicht beschweren, wenn zu Gunsten dieser Dinge schmerzhafte Kompromisse gemacht werden. Sei es bei der Alltagstauglichkeit, beim Spec, Fahrverhalten etc...